Volkskunde

Tsakonischer Dialekt

‚Groussa namou ini ta Tsakonika. Rotiete na nioumalio‘
Unsere Sprache ist Tsakonisch. Fragen Sie danach, Ihnen davon zu erzählen.

Der tsakonische Dialekt, diese reine, erstgeborene Sprache ist die älteste griechische gesprochene Sprache und beweist offenbar die Herkunft der Tsakoner aus den alten Dorier. Leonidas, der Spartaner, verwendete auch den tsakonischen Dialekt, der seit fast 3000 Jahren in Tsakonia von Arkadia gesprochen wird. Während es seit dem dritten Jahrhundert vor Christus im ganzen griechischen Raum die alexandrinische gemeinsame Sprache herrschte, wurde in Kynouria der einheimische dorische Dialekt unverändert gehalten .Die Schwierigkeit der schriftlichen Aufnahme der Sprache liegt vor allem in der Tatsache, dass es 33 Konsonanten beibehalten worden sind, die von denen des bestehenden Alphabets nicht genau wiedergegeben werden. Allerdings bestrebt man sich den Sprachreichtum zu retten, indem man ihn in Lieder sammelt und Wörterbücher zusammenstellt.

Tsakonischer Tanz

Ebenso alt wie die Sprache ist der tsakonische Tanz. Seine Drehungen verwickeln sich unverändert in den Jahrhunderten. Seine Schritte zählen die Zeit mit Präzision und Feierlichkeit. Er ist Paionian vierte „, d.h. pentassimos. Mit Rhythmus 5/4 und lebendiger mit 5/8 zwingt er die Menschen dazu, sich streng im kleinen Kanal der Zeit zu bewegen. Der tsakonische Tanz ist kreisförmig und es gibt manchmal komplizierte Spirallinien, die heilige Fresken und purpurrote Friese in den Sinn bringen. Einige Forscher, bezogen auf die dramatische Entwicklung von Schritten, die zum Ausgang aus einem Labyrinth zu führen scheinen, bringen ihn in Beziehung mit dem Gerano, dem Tanz von Theseus. Andere argumentieren, dass er mit seinem schlangeähnlichen Wenden den Kampf zwischen Apollo und Python, die heilige Schlange, darstellt. Die stirngegenübergestellte Körperhaltung der beiden ersten Tänzer widerspiegelt genau diesen hypnotischen Kampf des Willens zwischen dem Gott und der Schlange. Eine dritte Auffassung unterstützt, dass diesen Tanz die Karyatiden (Mädchen aus Karyes, bekannter Weiler von Kynouria ) tanzen, um die Göttin Artemis, die heftige Jungfrau, zu ehren. Unabhängig davon, welche Auffassung man wählt, hat dieser eigenartige „klistos“ Tanz, nämlich geschlossener Tanz, mit den enggestrickten Körpern der Tänzer und seinem mystischen Charakter zu tun.

Tsakonische Weberei

Bemerkenswerte Besonderheit für die Region stellen der Webstuhl und die Weben dar, die man in keinem anderen Ort Griechenlands finden kann. Außerdem bezeichnen sie die traditionelle Kunst der Region. Allerdings begann die Kunst des Webens erst Ende 1800 und im frühen 19. Jahrhundert, vor allem aus praktischen und finanziellen Gründen. Zunächst webten die Frauen von Tsakonia Säcke für den Transport der Getreide von den Feldern oder Quersäcke, um die Nahrung in der Arbeit mitzunehmen. Außerdem webten sie Flurteppiche oder Wohnzimmerteppiche, die sogenannten “Kylimia“ für ihre Häuser im Winter oder für eine Mitgift für ihre Kinder.

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